Die Verarbeitung von Bruyèreholz ist ein langer und komplexer Prozess, der von der Extraktion des Wurzelstocks bis zum Verkauf des Endprodukts reicht.
Die Extraktion
Die erste Phase ist die Extraktion des Wurzelstocks. Damit dieser für seine Funktion geeignet ist, muss er beträchtliche Dimensionen haben, daher wird der Wurzelstock von Pflanzen verwendet, die mindestens 25 oder 30 Jahre alt sind.
Für die Ernte wird der Baum gefällt, der Wurzelstock ausgegraben und schließlich entnommen. Danach wird er von allen Fremdstoffen (Erde, Moos, Steine usw.) gereinigt und in einem dunklen, unterirdischen Lager vor Sonne und Wind geschützt aufbewahrt und ständig feucht gehalten, um ihn am Leben zu erhalten und nicht zu beschädigen.
Das Schneiden
Die zweite Phase beinhaltet das Schneiden des Wurzelstocks mit Kreissägen, wobei das Kernholz, der unbrauchbare zentrale Teil, entfernt wird. Danach erfolgt das Schneiden der sogenannten Rohlinge, die je nach Größe und Maserung unterschiedlich ausfallen.
Die Verarbeitung der Wurzelstöcke besteht aus dem "Grobschneiden", das heißt dem Schneiden in Platten und Rohlinge, die kunstgerecht nach der Maserung des Bruyèreholzes geschnitten werden, wobei die kranken oder beschädigten Teile entfernt werden. Die Erfahrung des Meistersägers ermöglicht es, die größtmögliche Anzahl von Rohlingen von guter Qualität mit minimalem Abfall aus jedem Wurzelstock zu gewinnen. Der nächste Schritt ist die "weiße" Auswahl der Rohlinge, die so genannt wird, weil die Abschnitte noch nicht gekocht wurden und daher eine sehr helle Farbe haben.
Das Kochen
Die dritte Phase ist das Kochen der Rohlinge, die nach Größe, Qualität und Modell sortiert für 24 Stunden in großen Kupferkesseln gekocht werden.
Das kochende Wasser löst Säfte, Harze und Tannin auf und verhindert so, dass das Holz bitter schmeckt. Durch das Kochen wird der Saft entfernt, was verhindert, dass das Holz reißt, und ihm Geschmeidigkeit und Homogenität verleiht.
Die Trocknung
Die vierte Phase ist das Trocknen, das auf Gittern in gut geschützten Räumen erfolgt. Anschließend werden sie erneut sortiert und in Gruppen eingeteilt, bevor sie in Jutesäcken aufbewahrt werden, wo die Trocknung etwa 2 Jahre lang fortgesetzt wird.
Die fünfte und letzte Phase ist der Verkauf der Rohlinge, die nun bereit für die Weiterverarbeitung und Schnitzerei sind.